Bauchspeicheldrüse / Pankreas
Persönlich durchgeführte Operationen (Stand 2018): 954
Durchgeführte viszeralchirurgische Eingriffe: über 14.000
Operationen an der Bauchspeicheldrüse werden aus zwei verschiedenen Gründen notwendig: Zum einen entstehen immer häufiger Tumore der Bauchspeicheldrüse, die entweder bösartig sind oder Vorläuferläsionen zum Bauchspeicheldrüsenkrebs darstellen. Daneben gibt es jedoch auch gutartige oder noch gutartige Tumoren, zum Beispiel neuroendokrine Tumore. Die zweite häufige Operationsindikation stellt das Vorhandensein einer sogenannten chronischen Pankreatitis dar, welche starke Schmerzen auslösen kann und zu Verkalkungen im Pankreasgang mit Steinbildung führen kann. Diese ist meistens durch übermässigen Alkoholkonsum verursacht.
Operationen an der Bauchspeicheldrüse
Operationen an der Bauchspeicheldrüse betreffen im Wesentlichen die Region, in der die Krankheit sitzt. Bei Positionierung im Pankreaskopf, kann eine so genannte Pankreaskopfresektion (auch Kausch-Whipple`sche Operation genannt) notwendig werden. Hierbei wird das Duodenum, der Pankreaskopf, die umliegenden Lymphknoten und die Gallenblase entfernt und hinterher der Dünndarm mit dem Rest der Bauchspeicheldrüse, dem Gallengang und dem Magen verbunden.
Bei Lokalisation des Tumors im Pankreasschwanz wird eine so genannte Pankreaslinksresektion – meist unter Mitnahme der Milz und der umgebenden Lymphknoten – erforderlich. Diese kann auch laparoskopisch durchgeführt werden, so fern der Tumor nicht in die umgebende Organe infiltriert. Liegt der Tumor in der Mitte der Bauchspeicheldrüse, so kann eine sogenannte Pankreassegmentresektion durchgeführt werden, die den Vorteil hat dass sie den wertvollen und inselzellreichen Pankreasschwanz erhält und eine viel niedrigere Diabetesrate mit sich bringt. Hierbei ist jedoch wichtig, dass jeder einzelne Fall ganz genau angeschaut wird und eine sorgfältige Therapieplanung erfolgt.
Mögliche Komplikationen
Komplikationen nach Bauchspeicheldrüsenchirurgie betreffen im Wesentlichen die Verbindung zwischen Bauchspeicheldrüsenrest und Dünndarm oder bei Pankreaslinksresektion die Schnittkante zum Pankreaskorpus hin. Hier kann es zum Austreten von verdauungsaktiven Enzymen aus dem Bauchspeicheldrüsengewebe kommen, welche das umgebende Gewebe andauen und schädigen können. Gefährlich sind hierbei insbesondere die Andauung von Blutgefässen und oder den benachbarten Darmstrukturen. Die Sterberate bei Bauchspeicheldrüsenkopfoperation beträgt in den meisten grossen Zentren heutzutage ca. 3 bis maximal 5 %. Wichtig ist noch, dass bei Entfernung eines Teils der Bauchspeicheldrüse auch Inselzellen reduziert werden, die für die Insulinproduktion und damit die Blutzuckerstabilität wichtig sind. Diabetes kann daher nach Bauchspeicheldrüsenoperationen auftreten. Er ist häufiger bei der Entfernung des Pankreasschwanzes, da sich dort mehr Inselzellen befinden.
Die Krankenhausaufenthaltsdauer nach Pankreaskopfoperationen beträgt in der Regel 10-14 Tage, nach Pankreasschwanzresektionen meist nur 7-8 Tage.