Kinderchirurgie

 
Angeborene oder erworbene Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, von der Speiseröhre bis zum Anus, haben einen maximalen Einfluss auf das tägliche Befinden, für jeden von uns. So auch bei den Kindern und Jugendlichen, und dies von Geburt an.
 

Reflux (Chronisches Erbrechen)

Ob als Kleinkind oder Jugendlicher kann häufiges Aufstossen oder gar Erbrechen ein Zeichen für den krankhaften Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre sein. Dieser sogenannte Reflux kann Ausmasse annehmen, dass diese betroffenen Kinder weder gedeihen noch wachsen können, oder auch sehr häufige Infekte der Atemwege ausbilden. In der Regel kann dieser krankhafte Reflux sicher und vollständig mit Hilfe von Untersuchungen nachgewiesen werden.

Bei den meisten Patienten ist eine medikamentöse Behandlung über ein paar Monate hinweg ausreichend wirkungsvoll. Es bleiben jedoch auch manche Patienten in der Abhängigkeit dieser Medikamente, oder diese Behandlung hat keinerlei lindernden Einfluss auf das Leiden.

Für diese Kinder und Jugendlichen ist die Operation am Übergang von Speiseröhre zum Magen, die «Fundoplikatio» eine einmalige Behandlung, die eine Besserung mit sich bringt. Die Operation wird minimal invasiv in Schlüssellochtechnik durchgeführt. Dieses Verfahren ist sehr sicher und effektiv und erübrigt die Langzeitbehandlung mit Medikamenten und befreit den Patienten von weiteren Einschränkungen. Gerne erläutere ich Ihnen auf Nachfrage die Details zur Diagnostik und chirurgischen Therapie des Refluxes im Kindesalter.
 

Hirschsprung (Verstopfung und Stuhlinkontinenz)

Auch Darmentleerungsstörungen, wie die chronische Verstopfung, der schmerzhafte Stuhlgang oder ständig verschmierte Unterhosen, bis hin zur Inkontinenz haben einen massiven Einfluss auf die Entwicklung von Kindern. Die Ursachen sind vielfältig und nicht selten ist es schwierig auseinanderzuhalten, ob die «Henne» eher psychisch oder das «Ei» eher organisch ist.

Nicht selten führen diese Störungen zu schweren, chronisch anhaltenden Problemen und den daraus resultierenden Konflikten in der Familie. Es ist sehr wichtig, durch eine zielgerichtete Diagnostik organische Ursachen auszuschliessen oder diese nachzuweisen.

Eine seltene (1:4000) Erkrankung, die jedoch häufig unerkannt bleibt ist die «Hirschsprung Erkrankung». Hierbei fehlen dem Enddarm von Geburt an Nervenzellen, weshalb er dauerhaft in einer verkrampften Engstellung verbleibt, die kaum überwunden werden kann. Diese Enge des Darmes erschwert den Transport des Stuhls oder macht die Passage vollkommen unmöglich. Die Folge ist eine unterschiedlich stark ausgeprägte Verstopfung. Die Hirschsprung Erkrankung kann durch eine Operation, bei der das enggestellte Darmstück entfernt wird, geheilt werden, sobald die Diagnose gestellt und gesichert wurde.

 

Viele andere Erkrankungen und Fehlbildungen im Bauchraum und an der Bauchwand können durch die korrekte, an den individuellen, kleinen Patienten angepasste Operation definitiv geheilt werden. Manche Patienten benötigen nach solchen Eingriffen eine Anbindung an spezialisierte Ärzte und Versorgungs-Teams, die sich für eine koordinieret Nachsorge verantwortlich zeigen. Neben dieser Nachsorge stehe ich auch gerne für Zweitmeinungen und Beratungen zu Ihrer Verfügung.

Ihr Spezialist:

Prof. Dr. med.
Stefan Holland-Cunz