Speiseröhre

Hauptgrund für Operationen an der Speiseröhre sind bösartige Tumoren, die je nach Lage des Tumors im oberen, mittleren  oder unteren Drittel angesiedelt sein können. Daneben gibt es jedoch auch so genannte Divertikel, Ausstülpungen der Speiseröhre, die Schluckstörung oder andere Komplikationen wie zum Beispiel eine Fistel in der Luftröhre verursachen können. In solchen Fällen ist meist der Chirurg gefragt.

Eingriffe an der Speiseröhre

Operationen an der Speiseröhre werden heute zumeist minimalinvasiv durchgeführt. Bei den häufigsten Tumoren im unteren Speiseröhrendrittel erfolgt zunächst eine Bauchspiegelung zum Ausschluss von kleinen zuvor nicht erkennbaren Metastasen und anschliessend die Entfernung des obersten Magenanteils, die Schlauchbildung des restlichen Magens und dessen Mobilisation, später wird im zweiten Teil der Operation im Brustkorb die untere Speiseröhre mobilisiert, entfernt und über einen kleinen Schnitt nach Aussen geborgen. Anschliessend erfolgt die Verlagerung des gebildeten Magenschlauches nach intrathorakal und die Anlage einer direkten Verbindung zwischen dem Rest der Speiseröhre und dem hochgezogenen Magenschlauch. Bei höher gelegenen Tumoren, muss gelegentlich auch die gesamte Speiseröhre entfernt werden und die Verbindung erfolgt dann direkt an den Abgang der Speiseröhre aus dem Schlund. Hierbei muss die Verbindung am Hals meist von Hand angelegt werden.

Mögliche Komplikationen

Hauptkomplikationen nach Speiseröhrenchirurgie sind die fehlende Heilung der Verbindung zwischen Speiseröhre und Magenschlauch, was gelegentlich auch lebensbedrohliche Komplikationen hervorrufen kann. Mit neuartigen Methoden wie zum Beispiel der präventiven Endo-Vac-Anlage kann jedoch diese Komplikationsrate sehr deutlich gesenkt werden.
Eine andere Komplikationsmöglichkeit – insbesondere bei Verbindungsanlagen am Hals – besteht in der Lähmung des linken Stimmbandnervs.
Selten können jedoch auch Verletzungen der Speiseröhre und/oder der Bronchien, sowie der grossen Gefässe auftreten.