Meilensteine
1995 – Universität ZürichPostgraduate-Kurs in experimenteller Medizin und Biologie der Medizinischen Fakultät der Universität Zürich (Abb.1). Die ersten experimentellen Arbeiten wurden im Labor der Klinik für Unfallchirurgie des Universitätsspitals Zürich durchgeführt. |
1995-2008 – Klinik für Unfallchirurgie, Universitätsspital ZürichGrundlagenforschung – Als wegweisende Publikationen gelten die Arbeiten über die verminderte Immunantwort, die sog. «Endotoxintoleranz» bei schwerverletzten Patienten (Abb. 2) und den verminderten gezielten Zelltod («Apoptose») von Immunzellen bei Patienten mit schweren Infektionen (Sepsis) (Abb. 3). Die Forschung über den Zelltod und später über die Wundheilungsmechanismen bei der Vakuum-assistierten Wundtherapie wurde vom Schweizerischen Nationalfonds unterstützt. |
Klinische Forschung – Im Rahmen der holistischen (ganzheitlichen) Unfallchirurgie mit lebenserhaltenden («Life saving surgery») und schadensbegrenzenden («Damage control surgery») Operationen wurden international viel beachtete Fallserien und Übersichtsartikel (Abb. 6, Abb. 7) veröffentlicht.Besondere Beachtung fanden die erste international publizierte Serie von Beckenstabilisationen mit einer Beckenzwinge und zusätzlichen Tüchertamponaden bei Patienten mit schweren Beckenverletzungen unter Reanimationsbedingungen (Wiederbelebung) (Abb. 8) und die grösste Serie von Notfallthorakotomien (Brustkorberöffnungen zur Wiederbelebung und Blutungskontrolle) in Europa mit einer der weltweit besten Überlebensraten (Abb. 9).
Ein grosser Meilenstein war zudem die Teilnahme an der weltweit grössten je durchgeführten prospektiv randomisierten Studie in der Unfallmedizin, in der der Einfluss des Blutgerinnungsfaktors VII («Novoseven») auf den Einsatz von Blutkonserven und die Sterblichkeit bei schwerverletzten Patienten mit Blutungsschock geprüft wurde (Abb. 10; «Swiss connection» – Artikel im Studienheft der Firma Novo Nordisk Pharma AG). Da die Sterblichkeit in der Studie jedoch zu tief war, wurde die Studie 2008 abgebrochen, wobei nach 2,5 Jahren nach Studienbeginn 541 Patienten und an der Klinik für Unfallchirurgie des Universitätsspitals Zürich unter der Leitung von Prof. Keel am meisten Patienten in Europa (22 Patienten) und am zweitmeisten weltweit eingeschlossen wurden. 71 Spitäler in Europa, USA, Kanada, Südamerika, Ozeanien, Asien, Afrika und Israel hatten an der Studie teilgenommen. Das akademische und klinische Schaffen von Prof. Keel wurde 2007 in New Orleans durch die Amerikanische Chirurgiegesellschaft mit der Aufnahme als Fellow des «American College of Surgeons» geehrt (Abb. 11a, Abb. 11b, Abb. 11c). Die stetige Motivation und Inspiration zur Verbesserung der klinischen Versorgung von Unfallopfern und auch des pathophysiologischen Verständnisses ist Prof. Dr. Dr. h.c. Otmar Trentz zu verdanken, der unermüdlich wie ein «Tinguely-Kunstwerk» als ausserordentlicher Unfallchirurg, Lehrer und Mentor wirkte und als Humanist menschlich stets ein grosses Vorbild für Prof. Keel war (Abb. 12; Lehrer und Schüler im Tinguely-Museum Basel anlässlich des Europäischen Trauma und Notfallchirurgie-Kongresses (ECTES) in Basel 2012). Leider wurde Prof. Trentz bei seiner Pensionierung 2008 ein angemessener Abschied durch die Universität Zürich und das Universitätsspital Zürich verwehrt und der holistische Ansatz der Unfallchirurgie wurde im Zeitgeist der Spezialisierung verlassen. Das Abschlusszeugnis von Prof. Dr. Dr. h.c. Trentz über Prof. Keel vom 31.08.2008 endete mit folgenden ehrenhaften Worten: «Herr Keel ist ein «academic surgeon» im besten Sinne des Wortes. Neben dem Erwerb einer hohen klinischen Kompetenz hat er sich aussergewöhnlich stark in der Forschung engagiert…Es erfüllt einen abtretenden Chef mit Stolz, wenn er sagen kann, dass er Mitarbeiter so ausgebildet und gefördert hat, dass sie operativ besser sind als der zurücktretende Mentor. Dies trifft auf Herrn Keel im besten Sinne zu.» |
Art und Datum der von Prof. Keel persönlich erstmalig durchgeführten chirurgischen/traumatologischen/orthopädischen Interventionen an der Klinik für Unfallchirurgie, Universitätsspital Zürich:
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2003 – Habilitation Universität ZürichVerleihung der Habilitation (Privatdozent für Chirurgie) am 01.07.2003 an der Universität Zürich. Der Titel der Habilitationsschrift lautete „Dysregulation der Apoptose neutrophiler Granulozyten – Bedeutung für das immunologische „CHAOS“ nach Trauma“. Diese Arbeit beschreibt verschiedene Mechanismen der Zelltodregulation von Immunzellen bei schwerverletzten Patienten. Die Antrittsvorlesung mit dem Titel „Der Schwerverletzte im Spannungsfeld zwischen Spezialisierung und Ökonomie“ fand in der vollen Aula der Universität Zürich am 03.04.2004 statt (Abb. 14). |
2004 – Fellowship in Becken- und Hüftchirurgie bei Dr. Joel Matta, Los Angeles USADas Fellowship in Becken- und Hüftchirurgie (Abb. 15) bei Dr. Joel Matta (Abb. 16) 2004 am Good Samaritian Hospital in Los Angeles, USA war die definitive Inspiration für die Passion „Becken- und Hüftchirurgie“. Joel Matta gemeinsam mit Keith Mayo und Eric Johnson (Abb. 17; von links nach rechts Mayo (Seattle), Reilly (Newark; ehemaliger Fellow von Matta)), Keel, Matta (Los Angeles), Johnson (Los Angeles) anlässlich des Letournel-Beckenkurses in Luzern 2015) vermittelten über 3 Dekaden anlässlich des jährlich stattfindenden, weltweit bedeutendsten Beckenkurses (Abb. 18) oder auch im Rahmen der AO (Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthese)-Beckenkurse als wichtigste Schüler von Emile Letournel (Abb. 19) dessen Vermächtnis der modernen Beckenchirurgie. So war Prof. Keel Faculty-Mitglied an den Letournel-Kursen in Paris 2011 (Abb. 20), Luzern 2013/2015 und Hamburg 2017. Anlässlich des bisher letzten Letournel-Kurses in Hamburg wurde zudem der 70. Geburtstag von Joel Matta gefeiert (Abb. 21). |
2004 – Fellowship in Traumatologie (Unfallchirurgie) bei Prof. Dr. Demetrios Demetriades, Los Angeles USAProf. Demetriades ist einer der bekanntesten Traumatologen in den USA. Nach langjährigem Wirken am grössten Traumazentrum in Südafrika, am Chris Hani Baragwanath Hospital in Johannesburg, Südafrika wurde er Direktor des Traumazentrums am Los Angeles County (LAC) General Hospital, University of Southern California (USC) in Los Angeles (Abb. 22). Prof. Demetriades wurde mehrfach international ausgezeichnet für seine herausragende Lehrtätigkeit (Abb. 23), wissenschaftlichen Arbeiten (>700), Buchkapiteln (>150) und Herausgeber von mehreren Büchern. Das Fellowship (Abb. 24) im Los Angeles County Hospital, das übrigens als Vorbild für die «Emergency Room»-TV-Folgen mit George Clooney diente, führte zu einer langjährigen Freundschaft mit Prof. Demetriades. So konnte Prof. Demetriades als internationaler Gastreferent für den ersten «Swiss Trauma Day» am Inselspital Bern 2012 gewonnen werden (Abb. 25). Diese von Privatdozent Dr. Beat Schnüriger, verantwortlicher Chirurg für die Traumatologie der Universitätsklinik für Viszeralchirurgie und Transplantation, Inselspital Bern (Abb. 26 in der Mitte; auch Gründer der Akutchirurgie-Gesellschaft der Schweiz («Acute Care Surgery» (ACS) und ebenfalls ehemaliger Fellow von Prof. Demetriades), Prof. Dr. Aris Exadaktylos, Direktor des Universitären Notfallzentrum, Inselspital Bern (Abb. 26 rechts), und Prof. Dr. Keel gegründet, jährliche Veranstaltung ist der wichtigste nationale und international bekannteste Weiterbildungstag in Traumatologie in der Schweiz. |
Seit 2008 – Universitätsklinik für Orthopädische Chirurgie und Traumatologie, Inselspital BernKlinische Forschung – Durch das tägliche Pendeln mit dem Zug zwischen Zürich und Bern standen viele Stunden zum Denken und Schreiben zur Verfügung. Neben dem Verfassen von Buchkapiteln und der Herausgabe von Büchern (Abb. 27, 28, 29) entstand die Idee eines neuen Zugangs für die Azetabulumchirurgie, den „Pararectus-Zugang“ (Abb. 30). Zuerst wurde an Kadavern der Zugang entwickelt (Abb. 31; Keel mit Prof. Bastian und PD Dr. Büchler, von links nach rechts) und die möglichen Fixationstechniken mittels Computertomografie geprüft. Am 7. August 2009 wurde schliesslich weltweit zum ersten Mal ein Patient mit Azetabulumfraktur (Vorderpfeiler- mit hinterer Hemiquer-Fraktur und zentraler Subluxation) über den Pararectus-Zugang operativ versorgt (Abb. 32a: Beckenübersicht präoperativ; Abb. 32b: postoperativ; Abb. 32c 9 Jahre postoperativ mit Nachweis der Arthrose bei Patientem mit wenig Schmerzen). Die klinischen und radiologischen Nachkontrollen nach über 2 Jahren zeigten im internationalen Vergleich bessere Resultate bei zudem älteren Patienten (Abb. 33). Dies führte dazu, dass der Zugang sich weltweit in den letzten Jahren etablierte und dutzende Orthopäden aus der ganzen Welt nach Bern reisten, um von Prof. Keel den Zugang zu erlernen. Daneben wurden aber auch die Resultate nach dem modifizierten Stoppa-Zugang bei Azetabulumfrakturen und bei Beckenringfrakturen publiziert (Abb. 34 und 35). Internationale Beachtung fanden auch die sehr guten Langzeitresultate nach osteochondralen Transplantationen über die chirurgische Hüftluxation bei schweren Femurkopfverletzungen nach Hüftgelenksluxationen (Abb. 36). Neben der Anwendung des Pararectus-Zuganges für die Azetabulumtraumatologie konnte das Team von Prof. Keel mit wissenschafltichen Arbeiten in den letzten 10 Jahren auch belegen, dass der Zugang auch für die Präparation eines vaskulären freien Beckenkamms in der Revisionschirurgie (Abb. 37), die Tumorchirurgie (Abb. 38) und die Entlastung (Dekompression) vom Plexus lumbaais bei neurologischen Ausfällen nach Beckenfrakturen (Abb. 39) hilfreich ist und auch für die periazetabuläre Osteotomie bei Hüftdysplasien eingesetzt werden könnte (Abb. 40). Bei einer Patientin mit einem grossen Fuchsbandwurmbefall der Wirbelsäule konnte zudem über beidseitige Pararectus-Zugänge der aggressive Pseudotumor en-bloc im Gesunden entfernt werden, ohne dass der Bauchraum eröffnet werden musste. Diese weltweit erstmalig durchgeführte Operation mit dieser Technik wurde im Lancet, einer der weltweit wichtigsten medizinischen Zeitschrift veröffentlicht (Abb. 41). Auch nach dem Ende der Tätigkeit als Chefarzt in der Inselgruppe in Bern 2017 wurde die klinische Forschung gemeinsam mit Prof. Dr. Johannes Bastian fortgeführt, den Prof. Keel als Lehrer und Mentor in die Hüft- und Beckenchirurgie eingeführt hatte. Die gemeinsame Forschung wurde zudem durch den Preis der wichtigsten Amerikanischen Orthopädiezeitschrift (Journal of Bone and Joint Surgery (JBJS)) (Abb. 42, Abb. 43 (Publikation in der Schweizerischen Ärztezeitung 2019)) für die beste technische Publikation mit Video 2018 honoriert (Abb. 44). Ein weiteres Highlight war schliesslich eine gemeinsame Rekonstruktion einer Azetabulumfraktur über den Pararectus-Zugang mit Dr. Joel Matta und Prof. Bastian am 11.03.2020, was als ein Generationen-übergreifendes, historisches Ereignis bezeichnet werden kann (Abb. 45a (präoperativ), b (postoperativ) und c (intraoperatives Photo des Operationsteams). Die Forschung zum Pararectus-Zugang wurde in den letzten Jahren erweitert durch Kadaver-Untersuchungen, die die anatomischen Unterschiede zwischen dem modifizierten Stoppa-Zugang und dem Pararectus-Zugang aufzeigten (Abb. 46). Daneben wurde auch eine viel beachtete biomechanische Untersuchung veröffentlich, die aufzeigt, dass vor allem die Schraubenlage für die Stabilität der Rekonstruktion von Azetabulumfrakturen bedeutsam ist (Abb. 47). In einer weiteren Arbeit wurde die Platzierung der wichtigsten Schraube durch den Pararectus-Zugang, die sog. «Fossa-Schraube» untersucht (Abb. 48). |
Grundlagenforschung – Inspiriert durch die guten Resultate der osteochondralen Transplantation bei schweren Oberschenkelkopfverletzungen entstand eine produktive Zusammenarbeit mit dem weltweit sehr bekannten «Knorpelforscher» Prof. Hunziker. Er war zwischen 2004 und 2006 Präsident der «International Cartilage Regeneration & Joint Preservation Society (ICRS)». Verschiedene wissenschaftliche Arbeiten wurden veröffentlicht, unterstützt auch durch einen Grant vom Schweizerischen Nationalfonds (Abb. 49, 50, 51, 52). |
Art und Datum der von Prof. Keel persönlich erstmalig durchgeführten chirurgischen/traumatologischen/orthopädischen Interventionen an der Universitätsklinik für Orthopädische Chirurgie und Traumatologie, Inselspital Bern:
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2008-2016 – Visiting Consultant, Al-Razi Orthopaedic Hospital Kuwait Im Oktober 2008 wurde Prof. Keel an den 3. Trauma-Kongress nach Kuwait eingeladen (Abb. 53). Während dieses Besuches wurde zudem eine komplexe Revisionsoperation einer Azetabulumfraktur durchgeführt. Es entstand eine tiefe Freundschaft mit Dr. Milenko Kresnic (Abb. 54), einem Trauma- und Beckenchirurgen, ursprünglich aus Slowenien, der über viele Jahre am Al-Razi Orthopaedic Hospital (Abb. 55) in Kuwait tätig war und eine grosse Reputation in der gesamten Medizinwelt in Kuwait und im Arabischen Raum hatte. Während 8 Jahren, bis zur Pensionierung von Dr. Kresnic, erfolgten Arbeitsaufenthalte im Frühjahr und im Herbst.Neben Kongressaktivitäten (jährliche Trauma-Kongresse) wurden komplexe fehlverheilte Beckenringfrakturen (Abb. 56a (präoperativ) und 56b (postoperativ)) und akute Azetabulum- und Beckenringfrakturen operativ versorgt (Abb. 57a (präoperativ) und 57b (postoperativ); Abb. 58a (Computertomografie präoperativ) und 58b (Röntgenbild 2,5 Jahre postoperativ).Durch die Einführung des Stoppa- und Pararectus-Zuganges, der Techniken der chirurgischen Hüftluxation und der lumbopelvinen Fixation konnte die Qualität der operativen Versorgung von Azetabulum- und Beckenringfrakturen in Kuwait massgeblich verbessert werden. Am 25.2.2011 waren die Feierlichkeiten in Kuwait zu 50 Jahren Unabhängigkeit von England und 20 Jahren Befreiung von Irak («Golden Jubilee»). Das grösste weltweit je durchgeführte Feuerwerk war ein grosses Erlebnis (Abb. 59; Prof. Keel mit Dr. Kresnic während des Feuerwerkes).In der Zeit entstand auch ein imposanter Neubau des Al-Razi Hospital (Abb. 60). Um dem immensen Individualverkehr gerecht zu werden, wurden gigantische Highways gebaut (Abb. 61 (Sicht aus dem Neubau)).Nach der Pensionierung von Dr. Kresnic gab es ein Wiedersehen im Rahmen eines Gastreferates an der Universitätsklinik für Traumatologie in Ljubljana, Slowenien bei Prof. Matej Cimermann, einem in Europa sehr bekannten Beckenchirurgen und Traumatologen und ehemaliger (2017-2020) Vositzender des «AO (Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthese) Trauma Europe and South Africa Board» (AOTESA) (Abb. 62; von links nach rechts Kresnic, Cimermann, Keel in geselliger Runde in Ljubljana). |
2012-2017 – Visiting Consultant, Capetown, Southafrica Anlässlich des AO-Beckenkurses in Davos 2011 lernte Prof. Keel den Teilnehmer Prof. Sithombo Maqungo kennen (Abb.63). Er leitet die orthopädische Traumatologie (Unfallchirurgie) am berühmten Groote Schuur Universitätsspital in Kapstadt, Südafrika.Im alten Spitalgebäude (Abb. 64) wurde am 3. Dezember 1967 die erste Herztransplantation durch die Gebrüder Christiaan und Marius Barnard durchgeführt. Die originalen Operationssäle wie auch die Organe können im Museum besucht und bestaunt werden (Abb. 65).Nach einem Ferientrip 2012 nach Südafrika mit einer gemeinsamen Wanderung auf den Lion’s Head in Kapstadt entstand eine Freundschaft mit Prof. Maqungo. Während jährlichen Visitationen in Kapstadt mit Vorträgen über die moderne Becken- und Azetabulumchirurgie führte Prof. Keel zudem gemeinsam mit Prof. Maqungo Operationen bei Patienten mit Hüftgelenksfrakturen speziell nach Schussverletzungen durch (Abb. 66a Hinterwandfraktur nach Schussverletzung; Abb. 66b intraoperative Sicht mit Darstellung des Geschosses; Abb 66c postoperative Röntgenkontrolle nach Entfernung des Geschosses und Fixation der Hinterwand). Neben den Stoppa- und Pararectus-Zugängen wurde in Kapstadt auch die Technik der chirurgischen Hüftluxation eingeführt. Durch diese Technik konnten bei Patienten mit Schussverletzungen weltweit erstmalig intraartikuläre Kugeln sicher und ohne weiteren Schaden entfernt werden, was auch publiziert wurde (Abb. 67, 68).Im Oktober 2018 fand in Kapstadt unter der Leitung von Prof. Maqungo der erste Beckenkurs in Afrika statt, organisiert von der «AO Trauma Europe and South Africa» (AOTESA). Als internationale Faculty waren Prof. Keel und Prof. Peter Bates, der Leiter der orthopädischen Traumatologie am Royal London Hospital, dem grössten Traumazentrum in England, eingeladen (Abb. 69; von rechts nach links Prof. Keel, Prof. Maqungo und Prof. Bates). Neben Präsentationen, Falldiskussionen und praktischen Übungen an Beckenmodellen fand auch ein Cadaver Lab mit Teaching der verschiedenen Zugänge im berühmten Tygerberg Hospital, Universität Stellenbosch statt (Abb. 70). |
Bedeutende Funktionen von Prof. Keel in Fachgesellschaften und an Kongressen
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Schweizerische Gesellschaft für Traumatologie und Verischerungsmedizin (SGTV)
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2017 – Gründung der «spine-pelvis AG» und Partner im TraumaZentrum, Klinik Hirslanden ZürichIm April 2017 machte sich Prof. Keel selbständig und gründete die Firma «spine-pelvis AG» (Abb. 87). Neben der Tätigkeit als elektiver Becken-, Hüft- und Wirbelsäulenchirurg leistet Prof. Keel im TraumaZentrum der Klinik Hirslanden auch unfallchirurgische Dienste. Am 16.11.2017 wurde im Rahmen eines von Prof. Keel und Dr. Amgwerd organisierten Symposiums (PDF 4) der 20. Geburtstag des TraumaZentrum Hirslanden gefeiert (Abb. 88, Prof. Keel gemeinsam mit dem damaligen CEO der Hirslanden Gruppe Dr. Ole Wiesinger).In der Klinik Hirslanden wurde von Prof. Keel die komplexe Becken- und Hüftchirurgie eingeführt (PDF 5, PDF 6, PDF 7). So wurde z.B. bei einer Metastase im Hüftgelenk eine «en-bloc»-Resektion des Hüftgelenks durchgeführt und eine 3D-gedruckte Hüftprothese implantiert (Abb. 89a, präoperative Computertomografie mit pathologischer Fraktur des Azetabulums rechts und grossem Knochendefekt im Oberschenkel links ; Abb. 89b, präoperative Planung für eine 3D-gedruckte Prothese; Abb. 89c, Beckenübersicht 10 Monate nach Implantation der 3D-gedruckten Hüftprothese rechts und 12 Monate nach Verbundosteosynthese mit Zement Oberschenkel links).Bei einer Patientin aus Slowenien wurde gemeinsam mit dem Kollegen aus der Universitätsklinik Ljubljana eine korrigierende Osteotomie im Kreuzbein durchgeführt, um die Fehlstellung und die schmerzhafte, fehlende Knochenheilung nach sekundärer Dislokation nach spino-pelviner Dissoziation nach Gleitfallschirmunfall zu korrigieren (Abb. 90a, Beckenübersicht mit Fehlstellung präoperativ; 90b, seitliche Aufnahme der ganzen Wirbelsäule mit starker Fehlstellung nach vorne («sagittale Dysbalance»); 90c, intraoperativer Situs nach Osteotomie im Kreuzbein und korrigierender Fixation von der Lendenwirbelsäule auf das Becken («lumbo-pelvine Fixation»); 90d, postoperatives Beckenröntgenbild; 90e, seitliche Wirbelsäulenaufnahme mit deutlicher Aufrichtung). Dieser Eingriff mit Korrektur im Kreuzbein (u-förmige Osteotomie im Sakrum) wurde erstmalig auf der Welt durchgeführt. |